Genussvoll und gesund in die Grillsaison

Genussvoll und gesund in die Grillsaison

Fleisch wird von vielen gerne gegessen. Gesundheitliche Wirkungen eines Fleischverzehrs werden ständig weiter erforscht. Viele Studien haben bereits belegt, dass ein hoher Fleischkonsum mehrere Risiken mit sich bringt. Daher sollte genau darauf geachtet werden, wovon man wie viel auf dem Teller hat.

Studie Risiken einer fleischreichen Ernährung

In Oxford wurden nun in einer Studie Daten von 474.985 Erwachsenen mittleren Alters ausgewertet. Im Durchschnitt wiesen Teilnehmer, die berichteten, regelmäßig Fleisch zu konsumieren (drei oder mehr Mal pro Woche), einen schlechteren Gesundheitszustand auf als Teilnehmer, die weniger Fleisch verzehrten.

Es wurde außerdem ein höherer Verbrauch von unverarbeitetem rotem und verarbeitetem Fleisch festgestellt. Dabei wurde ein Zusammenhang mit einem höheren Risiko für koronare Herzkrankheit (mehr dazu hier), Lungenentzündung, Diabetes (mehr dazu hier) und bestimmte Darmkrankheiten erkannt. Auch eine höhere Aufnahme von Geflügelfleisch war mit mehreren erhöhten Krankheitsrisiken verbunden. Darunter Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Dünndarms, der Gallenblase und des Stoffwechsels.

Empfohlener Fleischkonsum

Die DGE empfiehlt für Erwachsene je nach Kalorienbedarf eine wöchentliche Menge von insgesamt 300g bis hin zu 600g. Dies könnte z. B. 3 Portionen Fleisch (à 150 g) und 3 Portionen Wurst (à 30 g) entsprechen.

Es sollten bevorzugt fettarme Fleischstücke und -produkte gewählt werden. Fettarme Wurstsorten sind zum Beispiel Schinken, Putenbrust und Geflügelwurst.

Zusammenhang Fleischkonsum und BMI

Auch das Körpergewicht (BMI) ist ein wichtiger gesundheitlicher Risikofaktor. Bei Teilnehmern, die Fleisch am häufigsten konsumierten, war der BMI am höchsten. Auch frühere Studien haben festgestellt, dass ein hoher Fleischkonsum mit einer Gewichtszunahme verbunden ist. Das könnte dafürsprechen, dass Fleisch mit einem höheren Risiko für Fettleibigkeit verbunden ist. Dies liegt allerdings auch an der Beobachtung, dass Menschen, die viel Fleisch konsumieren generell einen ungesünderen Lebensstil aufweisen. Demnach machen sie wenig Sport, essen wenig Gemüse und haben eine fettreichere Ernährungsweise.

Eisenbedarf auch durch pflanzliche Lebensmittel decken

Die Studie hat allerdings auch ergeben, dass der höhere Verzehr von Fleisch teilweise mit einem geringeren Risiko für Eisenmangelanämie verbunden ist. Um einen Eisenmangel vorzubeugen, benötigt man jedoch keine fleischhaltige Ernährung. Auch eine gut geplante vegetarische oder vegane Ernährung kann den Eisenbedarf decken.

Eisenreiche pflanzliche Lebensmittel umfassen dabei zum Beispiel Nüsse und Saaten wie Kürbiskerne, Haselnüsse, Leinsamen und Sonnenblumenkerne. Des Weiteren sind Hülsenfrüchte wie z. B. Linsen und Kichererbsen sowie Cashewkerne, Amaranth, Spinat, Hirse und Haferflocken verhältnismäßig eisenhaltig.

Außerdem wird beim Fleischkonsum empfohlen auf eine höhere Qualität zu achten. Wenn man nicht mehr Geld mit einem Wechsel auf teureres Bio-Fleisch ausgeben will, isst man davon weniger und hat so drei Vorteile: 1. Das Einhalten der empfohlenen Höchstmenge,  2. Einen Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft, 3. Einen höheren Genuss.

 

Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Fleisch, Wurst, Fisch und Eier Verfügbar unter https://www.dge-ernaehrungskreis.de/lebensmittelgruppen/fleisch-wurst-fisch-und-eier/

Günter Klaus (2019): Eisenmangel beheben mit natürlichen Lebensmitteln https://www.springer.com/de/book/9783662583418

Robert Koch Institut (2013): Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre Verfügbar unter https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/gastritis.pdf?__blob=publicationFile

Papier K. et al (2021): Meat consumption and risk of 25 common conditions: outcome-wide analyses in 475,000 men and women in the UK Biobank study Verfügbar unter https://bmcmedicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12916-021-01922-9

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